Replik auf den Kommentar von Fabian Schäfer in der NZZ vom 10.05.2022: «Eine überstürzte Erhöhung des Armeebudgets macht die Schweiz nicht sicherer»

Der Beitrag von Fabian Schäfer zeugt von mangelnden Kenntnissen der aktuellen Verfassung und der Soll/Ist-Leistungsfähigkeit unserer Armee. Von der uns anlässlich des WEA Plebiszits als einer der vier Kernpunkte versprochenen vollständigen Ausrüstung der auf 100’000 Angehörige verkleinerten Armee sind wir kurz vor Ende der WEA-Umsetzungsphase meilenweit entfernt. Nicht alle unsere 17 Infanterie Bataillone vollausgerüstet, eine Mechanisierte Brigade 4 ohne Kampfpanzer und eine völlig unzureichende Munitionsbevorratung, wie z.B. bei der auf einem modernen Gefechtsfeld entscheidenden Mehrzweckwaffe NLAW, sind nur drei Beispiele für diese desaströse Situation. Geschuldet ist sie einer links/grünen, aber auch rechten Bundespolitik, die in den vergangenen rund 20 Jahren zu Lasten einer glaubwürdigen, dissuasiven schweizerischen Sicherheitspolitik «Friedensdividenden» in verantwortungsloser Höhe kassiert hat und damit nicht etwa Schulden abgebaut, sondern zum grossen Teil «fragwürdige Konsumausgaben» getätigt hat. Nun präsentiert uns ein von Russland völkerrechtwidrig vom Zaun gerissener Krieg – nicht allzu weit von unseren Grenzen weg – gnadenlos mit einer Realität, die beim Wiederaufbau unserer Landesverteidigung – wie sie in unserer BV als eine der Kernaufgaben unseres Staates verlangt wird – keinen weiteren Aufschub erträgt. Und JA unsere Armee verfügt selbstverständlich über eine detaillierte Beschaffungsliste. Diese leitet sich aus dem internen Zielbild 2030 und dem Armeedesign ab und schaut bis 20 Jahre in die Zukunft.