Konrad Alder, Uerikon
Ihr tendenziöser Aufruf zum Sammeln von weiteren Unterschriften für die unsägliche «Stopp F-35»-Initiative veranlasst mich, wegen den darin enthaltenen Unwahrheiten einmal mehr an Sie zu gelangen.
Unwahrheit 1:
Der F-35 wurde für Angriffskriege konzipiert.
«Der F-35 wurde von Beginn an als Mehrzweckkampfflugzeug entworfen, gebaut und wird heute weltweit auch als solches eingesetzt!»
Unwahrheit 2:
Gerade für die wichtigen Aufgaben Luftpolizei und Konferenzschutz ist der F-35 schlicht ungeeignet
Ein an nichts mehr zu überbietender Unsinn! Dank des integrierten Sensorverbundes und seiner Stealth-Eigenschaften ist der F-35 für den Luftpolizeidienst gerade zu prädestiniert. Bester Beweis dafür ist, dass er von der NATO für Air Policing Missions von Island über die baltischen Staaten bis hin zum Schwarzen Meer geflogen wird und sich dabei mehr als bewährt hat. Zahlreiche Beiträge in internationalen Fachzeitschriften belegen das eindrücklich. Wie wir seit kurzem wissen, bewährt sich der F-35 auch bei der Bekämpfung von Drohnen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meine MNS-Stellungnahme 2022-03 im Anhang zu diesem Mail.»
Unwahrheit 3:
Militärpolitisch macht die Beschaffung des F-35 keinen Sinn.
«Im Gegenteil! Ohne die Beschaffung des Mehrzweckkampfflugzeugs F-35 verlieren wir unsere Luftwaffe als Einsatzmittel der 1. Stunde (First Line of Defense) und einzige kurzfristig verfügbare strategische Reserve des Bundesrates mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und grosser Wirkung irreversibel.Einmal aufgegeben, wird ein zeitgerechter späterer Wiederaufbau im Lichte der Komplexität und der notwendigen Investitionen für ein solches Vorhaben für einen Kleinstaat wie der Schweiz zur Illusion. Ohne eine ausreichende Luftverteidigung wären unser Staatswesen, unsere Bevölkerung, deren überlebensnotwendige kritische Infrastruktur sowie unsere Bodentruppen feindlichen Luftangriffen mit verheerenden Konsequenzen schutzlos ausgeliefert. Unwiderlegbar ist, dass Kampfflugzeuge unseren Luftraum jederzeit bedrohen können, denn sie operieren mit äusserst kurzen Vorwarnzeiten in drei Dimensionen global und kennen somit keine Landesgrenzen oder ein oft ins Feld geführte „NATO-Vorfeld“. D.h. konkret, dass wir in einem Krisenfall lange vor einer Bedrohung durch Bodentruppen an unserer Landesgrenze aus der Luft angegriffen werden können. Und dies beim Fehlen einer leistungsfähigen integrierten Luftverteidigung (Air 2030/NKF/Bodluv/C2Air/Radar) mit verheerenden Folgen für unsere Bevölkerung und unser Staatswesen. Empfehlung: Studieren Sie einmal die Bedeutung/Konsequenzen des neutralen Riegels AUT/CHE im Rahmen von Luftkriegsoperationen im europäischen Raum und die Konsequenzen eines Luftverteidigungsvakuums über diesen beiden Staaten in einer nicht mehr auszuschliessenden Ost/West-Auseinandersetzung»
Fakt ist:
«Kein souveräner Staat auf dieser Welt gibt freiwillig seine Luftverteidigung auf und gibt damit seine Bevölkerung sowohl im Frieden als auch in Konfliktsituationen schutzlos allen Bedrohungen aus der Luft preis! Das propagieren in unserem Land nur die GSoA, SP und Grüne Schweiz! Ein Verzicht auf den F-35 schädigt unsere bis anhin (+/-) kohärente Sicherheitspolitik irreversibel. Er gibt gegen Innen und dem Ausland ein verheerendes Zeichen der Schwäche und Selbstaufgabe mit gravierend negativen Auswirkungen für unser politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Erfolgsmodell ab.»